Rock Hard Review MyEarthDream

EDENBRIDGE
MyEarthDream
Napalm/SPV (52:14)
VÖ: 25.04.2008
Offensichtlich haben EDENBRIDGE endgültig genug von der fiesen
Kitschmetallschublade, in die sie so oft gesteckt wurden: Der Opener ’Shadowplay’
rifft heftig wie nie, glänzt gleichzeitig mit einer wirkungsvollen
Orchestrierung und einer wunderschönen, anspruchsvollen Refrainmelodie.
Dieses ungeheuer hohe Niveau kann „MyEarthDream“ mit Kompositionen wie der
von flirrenden Streicherakzenten geprägten Doublebass-Hymne ’Fallen From
Grace’ oder dem melancholisch-eingängigen ’Paramount’ fast über die
komplette Distanz halten.
Festzuhalten ist: Die Feinjustierungen, die die Österreicher an ihrem Sound
vorgenommen haben, sind allesamt zu ihrem Vorteil. Durch die tief
gestimmten, an Symphony X erinnernden Gitarren wirken selbst die irgendwie
dann doch obligatorischen Zuckerwatte-Parts noch einigermaßen erdig und die
bombastischen Arrangements, zum ersten Mal von einem echten Orchester
eingespielt, klingen so voll, warm und wuchtig wie nie. Am detailverliebten
Songwriting der Band, das auch nach zahllosen Durchläufen noch
Überraschungen bereit hält, und dem so kraft- wie gefühlvollen Gesang Sabine
Edelsbachers gab es eh noch nie etwas auszusetzen.
EDENBRIDGE haben es geschafft, anspruchsvoller zu werden ohne Eingängigkeit
einzubüßen und härter zu werden ohne die ihnen eigene Zauberwaldatmosphäre
zu verlieren. Bravo!
Tobias Blum
8,5